Neubau mit Kompromiss - Grundschule Am Castrum
Redebeitrag von Michael Passior in der Ratssitzung am 14. Dezember 2022
Die SPD- Ratsfraktion steht schon seit Jahren für einen guten Bildungsstandort in Gehrden.
In der Sitzung des Bildungsausschusses habe ich schon die Position der SPD-Ratsfraktion dargelegt.
Für die neue Grundschule „Am Castrum“ wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt. In dem Entwurf wurden sämtliche Raumanforderungen für eine zukunftsorientierte Schule berücksichtigt.
Die zukünftige neue Schule erfüllt die funktionalen, sozialen und pädagogischen Bedürfnisse, der Neubau der sich städtebaulich integriert und ökonomisch realisierbar ist, spiegelt sich in einer zukunftsorientierten Architektur auch in Rücksicht zur gewachsenen Umgebung wider.
Seit dem Wettbewerbsende im letzten Jahr bis heute haben sich die Rahmenbedingungen stark verändert. Hier ist zu benennen, die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die eintretende Inflation mit der Folge einer Gas- und Stromkrise und einem Flüchtlingsstrom, der derzeit und zukünftig große Herausforderungen an uns stellt.
Das alles bedeutet zusätzliche Belastungen für den städtischen Haushalt, im Frühjahr 2023 muss ein Nachtragshaushalt beschlossen werden. Stark betroffen davon sind die steigenden Baukosten für die geplanten Bauten im Bildungsbereich.
Die jetzige Kostenkalkulation für die neue Grundschule „Am Castrum“ beträgt aktuell 35,18 Mio. €. Der Kompromiss, der gefunden worden ist, bedeutet, das Schulgebäude in Hybridbauweise zu bauen. Die kalkulierten Investitionskosten würden sich auf 33,49 Mio. € Mio. € belaufen. Es ergibt sich dadurch eine Einsparung von 1,69 Mio. € im Gegensatz zur ursprünglich geplanten Holzbauweise.
Die SPD-Fraktion hätte sich höhere Einsparvolumina gewünscht trägt den Kompromiss jedoch mit.
Aber uns geht dieser Kompromiss nicht weit genug. Die SPD-Fraktion konnte sich mit ihrem Vorschlag, ein Gebäudeteil mit der Festhalle einzusparen, gegenüber der CDU und den Grünen nicht durchsetzen.
Wir hatten vorgeschlagen, den Entwurf, der die Festhalle und die Aula in einem Gebäudeteil mit dem Schulleitungstrakt und den Fachräumen zu kombinieren, zu unterstützen. Darunter hätte auch nicht der zukunftsorientierte, pädagogische Standard der Schule gelitten. Die Einsparungen insgesamt wären weitaus höher, 3,5 Mio. € gewesen als beim jetzigen Kompromiss. Zudem würden sich auf dem Gelände weitere Möglichkeiten zu den späteren Erweiterungen ergeben.
Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern bewusst und versuchen, uns für die bestmöglichen und finanzierbaren Möglichkeiten einzusetzen. Das bedeutet eine Fähigkeit zur Kompromissfindung zu haben. Eine Kompromisslösung zu finden, die weitreichender gewesen wäre, war leider nicht möglich.
Fazit:
Wie schon vorhin erwähnt, tragen wir die Entscheidung der Kompromisslösung mit starken Bauchschmerzen mit. Wir nehmen uns aber im Zusammenhang mit der sehr angespannten und prekären finanziellen Lage der Stadt Gehrden und dem bevorstehenden Nachtragshaushalt den Auftrag für die Zukunft heraus, finanzpolitische Spielräume zur Realisierung von weiteren anstehenden Projekten in Gehrden gewissenhaft zu prüfen.